Von Immobilienanlage bis Immobilienlage: Was benötige ich im Alter?
Je nach Alter richten Bewohner unterschiedliche Bedürfnisse an ihre Immobilie. Als junge Familie kommt es vielleicht auf viel Platz an. Im Alter dagegen oft darauf, möglichst wenig Hindernisse zu haben. Doch häufig wird für viele Senioren schon das kleine dreistufige Podest an der Haustür zum Hindernis. Es ist also sinnvoll, sich als Eigentümer frühzeitig über Alternativen Gedanken zu machen. Wir beantworten Ihnen hier, welche Faktoren im Alter besonders wichtig werden – und auf welche man bereits achten kann, wenn man schon beim Bau oder Kauf des neuen Hauses oder der Wohnung berücksichtigt, seinen Lebensabend dort zu verbringen.
Es gibt immer mehr ältere Immobilieneigentümer, die ihre Immobilie nicht unbedingt an Kinder oder Familienangehörige vererben wollen. Oft ist es bereits klar, dass keines Ihrer Kinder die Immobilie übernehmen möchte oder dass eine Aufteilung unter den Geschwistern nicht gut funktionieren würde. Da erscheint es sinnvoller, die Immobilie zu verkaufen und den Erlös zum Lebensunterhalt zu nutzen. Aber ausziehen – das wollen Sie nicht! Und das müssen Sie auch nicht, sofern Sie sich rechtzeitig Gedanken machen, wie Sie Ihren wohlverdienten Ruhestand am besten einrichten können.
Wie wichtig ist die Immobilienlage im Alter?
Mit zunehmendem Alter werden kurze Wege immer wichtiger. Ein weitläufiges Villenviertel im Grünen mag verlockend erscheinen, aber sind dort auch Ärzte und Einkaufsmöglichkeiten fußläufig erreichbar?
Für den Notfall gewappnet zu sein, ist eigentlich in jedem Alter eine gute Idee. Gerade im Rentenalter gewinnt das Thema aber immer mehr an Bedeutung. Was, wenn man die Treppen hinunterfällt? Es ist auf jeden Fall gut, ein Krankenhaus in der Nähe zu haben. Damit wird eine schnelle Anfahrt des Krankenwagens und somit eine schnelle Versorgung gewährleistet. Aber auch für den jeweiligen Partner ist es ein großer Vorteil, wenn er nicht erst eine weite Reise unternehmen muss, um Sie im Krankenhaus besuchen zu können.
Im Alter fällt das Laufen zunehmend schwerer und auch das Autofahren macht nicht mehr so viel Spaß wie im jüngeren Alter. Daher sollte man bei der Wohnlage darauf achten, dass die Lebensmittelversorgung auch fußläufig organisiert werden kann. Informieren Sie sich also vorher genau darüber, ob es Supermärkte, kleinere Lebensmittelgeschäfte oder auch andere Läden, aus denen Sie öfter mal etwas brauchen, im unmittelbaren Umkreis Ihrer neuen Wohnung gibt.
Die Entfernung zur Familie ist ein weiterer wesentlicher Punkt, wenn es um das Wohnen im Alter geht. Schließlich ist die Familie nicht nur ein wichtiger Bestandteil Ihres Soziallebens, sondern auch eine große Hilfe im Alter. Sollten Sie einmal Hilfe oder Pflege benötigen, wäre es ideal, wenn die Familie kurzfristig vorbeikommen und Ihnen helfen könnte. Außerdem haben Sie, wenn Sie in der Nähe Ihrer Familie wohnen, die Möglichkeit, Ihre Enkelkinder aufwachsen zu sehen und auch für sie da zu sein. Das ist, wie man weiß, die beste Anti-Aging-Kur, die es gibt.
Immobilie altersgerecht umbauen
Für die meisten Eigenheimbesitzer steht die altersgerechte Ausstattung während der Bauphase Ihres Hauses nicht im Fokus. Dennoch lohnt sich der vorausschauende Blick in die Zukunft, um später Mehrkosten und Umbauaufwand in Grenzen zu halten: Habe ich Treppen, die man im Zweifel altersgerecht rück- oder umbauen kann? Habe ich möglichst wenige erhöhte Schwellen und statische Hindernisse? Ist der Eingangsbereich vor dem Haus gut für mich zu erreichen und die Immobilie betretbar, auch wenn ich mal nicht mehr so gut zu Fuß bin? Sind Sanitäranlagen und Dusche(n) groß genug, um sie mit entsprechenden Sitz- und Griffgelegenheiten aufzurüsten? Mittlerweile haben viele Baufirmen den Markt für sich erkannt und bieten den Umbau auf eine speziell für Senioren angepasste Wohnsituation an: Von der Barrierefreiheit bis zu einem eigenen Bereich im Haus für eine Pflegekraft lassen sich viele Maßnahmen durch Förderungen finanzieren.
Doch nicht immer sind diese Umbauten auch bautechnisch umsetzbar. Man sollte daher abwägen, wie vernünftig es ist, noch zu Hause wohnen zu bleiben. Stellen Sie sich diese Frage: Kann ich noch wohnen bleiben, ohne dass mein Anspruch an Lebensqualität leidet? Sollten Sie hier Bedenken haben, könnte der Verkauf oder die Vermietung Ihrer Immobilie in Frage kommen.
Immobilie verkaufen ohne auszuziehen: Wohnrecht oder Nießbrauch
Viele Eigentümer möchten zwar bis ins hohe Alter in ihrem gewohnten Zuhause wohnen bleiben, aber sie würden das ansehnliche Kapital, das in ihrer Immobilie steckt, gerne „verflüssigen“ und für den Lebensunterhalt nutzen. Die gute Nachricht: das geht! Wichtig ist in jedem Fall, dass im Kaufvertrag ein lebenslanges Wohnrecht oder Nießbrauchrecht festgeschrieben wird. Dabei verkaufen Sie Ihr Haus und erhalten dafür eine Rente, die als lebenslange oder zeitlich begrenzte monatliche Zahlung, als Einmalzahlung oder als Kombination aus beidem vereinbart werden kann.
Wer ein Wohnrecht besitzt, sollte es ins Grundbuch eintragen lassen. Denn nur so ist es rechtlich abgesichert. Ist es nicht im Grundbuch eingetragen, kann es beispielsweise bei einem Besitzerwechsel angefochten oder sogar aufgehoben werden. Steht das lebenslange Wohnrecht dagegen im Grundbuch, kann es dem Wohnrechtinhaber nicht entzogen oder gekündigt werden. Darüber hinaus ist es sinnvoll, sich ein Rückforderungsrecht einräumen zu lassen. So kann die Immobilie zurückgefordert werden, falls die Kinder, denen sie durch eine Schenkung übertragen wurde, in eine Insolvenz geraten. Die Immobilie ist dann vor der Vollstreckung geschützt und geht stattdessen zurück an die Eltern.
Im Gegensatz zum Wohnrecht beinhaltet das Nießbrauchrecht ein Nutzrecht an einer Immobilie. Dieses Recht ist zum Beispiel sinnvoll, wenn der Wohnrechtsinhaber pflegebedürftig wird und in einem Pflegeheim betreut werden muss. Dann nützt ihm das Wohnrecht wenig. Das Nießbrauchrecht hingegen gestattet ihm auch, die Räume, die er nicht selbst bewohnen kann oder will, zu vermieten. Mit den Mieteinnahmen kann er möglicherweise die Pflegekosten finanzieren, aber auch bei einer Auswanderung oder längeren Abwesenheit vom Wohnort bleibt ihm durch die Vermietung eine Einnahmequelle erhalten.
Wohnung zu klein? Haus zu groß? Ein Tausch ist die Lösung!
Aus dem Berufsalltag wissen wir: Viele ältere Eigentümer sitzen in einer Immobilie fest, die nicht mehr zu ihnen passt. Die hohe Nachfrage und das geringe Angebot am Immobilienmarkt machen es derzeit oft schwer, etwas Neues zu finden, denn der Immobilienmarkt ist leergefegt. Auf der anderen Seite suchen zahlreiche junge Familien händeringend nach einem Haus mit einem Zimmer für jedes Familienmitglied und einem Garten, wo die Kinder spielen können. Ein Tausch der Immobilien wäre für beide Seiten genau das Richtige.
Dazu wenden Sie sich am besten an einen lokalen Immobilienmakler. Denn im Prinzip funktioniert ein Immobilientausch nicht anders als ein „normaler“ Verkauf: Jede Partei kauft dabei die Immobilie der anderen, und für beide Verkäufe werden natürlich auch hier die Kaufverträge ordnungsgemäß beim Notar abgeschlossen, wozu jeweils die üblichen Unterlagen erforderlich sind. Ihr großer Vorteil, wenn Sie selbst eine Immobilie zum Tausch anzubieten haben, ist jedoch, dass die Konkurrenz viel geringer ist als auf dem „freien“ Immobilienmarkt. Sie unterscheiden sich eben genau dadurch von anderen Kaufinteressenten, dass Sie dem Verkäufer im Idealfall genau das Objekt anbieten können, nach dem er selbst dringend sucht – nämlich Ihre eigene Immobilie, die nicht mehr zu Ihnen passt. Ihre Suche nach einem neuen Zuhause führt dadurch schneller zum Erfolg.
Alle unter einem Dach? So funktioniert ein Mehrgenerationenhaus
Wenn Sie die Gesellschaft anderer Menschen schätzen und gerne Teil einer Gemeinschaft sein wollen, ist das Leben in einem Mehrgenerationenhaus eine interessante Alternative. Schließlich bietet das Zusammenleben von Großeltern, Erwachsenen und Kindern einige Vorteile. Denn jede Generation hat der anderen etwas zu geben. Während die Senioren mit den Kindern spielen oder Hausaufgaben machen, können die Eltern arbeiten oder andere Dinge erledigen. Dafür helfen Sie den Senioren, indem sie sie zum Beispiel zum Arzt fahren oder für sie einkaufen gehen.
Haben Sie jedoch lieber Ihre Ruhe und sind von Kinderlachen und -geschrei schnell genervt, ist diese Wohnform vermutlich nicht für Sie geeignet. Viele Generationenprojekte verfolgen zudem auch sonst einen bestimmten Lebensstil und achten zum Beispiel besonders auf Nachhaltigkeit oder Religion. Hier ist es wichtig, im Blick zu haben, ob der Lebensstil der Gemeinschaft zum eigenen Lebensstil passt.
Lebensqualität im Alter – ein wertvolles Gut
Als erfahrene Immobilienmakler haben wir viele Kunden, die sich mit dem Thema Altersimmobilie auseinandersetzen. Wir unterstützen Sie gerne dabei, eine Immobilie zu finden, die zu Ihrem Lebensplan passt, bis ins hohe Alter.
Kontaktieren Sie uns für ein erstes persönliches Kennenlern-Gespräch, bei dem wir Sie und Ihre Vorstellungen vom Älterwerden besser kennenlernen und sie in einen passenden Immobilienwunsch übersetzen. Über 20 Jahre Erfahrung auf dem regionalen Immobilienmarkt und ein starkes Netzwerk an Finanzberatern, Juristen, Architekten und Dienstleistern steht Ihnen bei uns zur Verfügung. Wir freuen uns auf Sie!